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Allergie und Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist im Leben einer Frau eine ganz besondere Lebensphase. Deswegen ist es sehr wichtig, dem Körper in diesen Monaten - vor allem, wenn sich diese Zeit mit der Allergiesaison überschneidet - eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Bei Schwangeren, die unter einer Allergie leiden, muss man die Medikation sehr sorgfältig überlegen. Jeder in der Natur vorkommende allergene Stoff (Blütenpollen, Tierhaare) kann allergische Reaktionen hervorrufen. Innerhalb einer Familie können mehrere Mitglieder davon betroffen sein. Es besteht ein Verdacht auf eine erbliche Veranlagung der Allergie.

Eine allergenfreie Umgebung schaffen

Auf die Behandlung saisonaler Allergien (zum Beispiel Pollenallergie) und anderer Krankheiten, die das ganze Jahr (Asthma) über vorkommen, kann man auch während einer Schwangerschaft nicht verzichten. Es ist besonders wichtig in diesem Zeitraum, dass die werdende Mutter ihre behandelnden Ärzte aufsucht (Allergologe, Hautarzt, HNO oder Lungenarzt), damit die medizinische Behandlung an die Schwangerschaft angepasst, beziehungsweise auf eine alternative oder inhalative Therapie umgestiegen wird. Aus Hauttests kann normalerweise auch festgestellt werden, welche Allergene in unserer Umgebung die allergischen Reaktionen verursachen. Auf diese Hauttests sollte während der Schwangerschaft allerdings verzichtet werden. Diese können - auch wenn das Risiko sehr gering ist - einen allergischen Schock auslösen.

Schaffen Sie eine allergenfreie Umgebung, damit die allergischen Reaktionen die Schwangerschaft und Stillzeit nicht stören. Hierzu muss man allerdings im Interesse der Schwangeren und ihrer ganzen Familie versuchen die Allergene sehr sorgfältig und geduldig aus dem unmittelbaren Umfeld zu verbannen.

Eine der Hauptverantwortlichen für Allergien sind Schimmelpilze, die sich gerne im Klebstoff der Tapete festsetzen. Vergessen Sie nicht die Hausstaubmilben überall zu eliminieren. Diese Schmarotzer sind nicht nur im Teppich, sondern auch in Polstermöbel oder in den von netten Besuchern des Babys als Geschenk mitgebrachten Plüschtiere zu finden. Außerdem enthalten das Fell der Haustiere, wie zum Beispiel bei Hund, Katze, Hamster oder auch die Federn der Papageien Allergene.

Heuschnupfen

Bei Heuschnupfen ist die eingeatmete Luft das Vermittlungselement. Es ist sinnvoll in der Wohnung eine Klimaanlage mit Pollenfilter zu installieren um das Eindringen der Allergene in das Raumklima zu verhindern. Schwangere mit Pollenallergie sollten während der Blühzeit auf einen Spaziergang auf Wiesen verzichten.

Während der Schwangerschaft sind Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Arzt einzunehmen!

Asthma

Mit dem Meiden von Allergenen und anderen reizende Stoffe (z.B. dem Zigarettenrauch) können Schwangere die Verschlechterung ihres Asthmas verhindern. Eine schwere Asthmaerkrankung bedeutet eine große Gefahr während der Schwangerschaft und der Geburt und kann zu Komplikationen führen. Wird Asthma jedoch entsprechend behandelt, unterscheidet sich ihre Schwangerschaft und Geburt nicht von den "gesunden" Frauen.

Das Risiko eines nicht richtig oder nicht behandelten Asthmas ist größer als die Risiken von Nebenwirkungen bei der weiteren Einnahme der Medikamente. Die Folgen eines unbehandelten Asthmas können einen Sauerstoffmangel im Blut der Mutter und dadurch auch in dem Blut des Kindes verursachen. Dies wirkt sich negativ auf das Wachstum des Kindes aus, welches mit einem niedrigen Geburtsgewicht auf die Welt kommt und verringert seine Überlebenschance.

In der Asthmabehandlung während der Schwangerschaft sind Aerosole und Sprays zu bevorzugen.

Nahrungsmittelallergie

Die meisten Menschen, die an einer Nahrungsmittelallergie leiden, haben eine Überempfindlichkeit gegen Milch und Eier. Leidet die werdende Mutter unter einer Nahrungsmittelallergie, ist es wichtig während der Schwangerschaft und Stillzeit diese Lebensmittel zu meiden, welche bei ihr eine allergische Reaktion auslösen. Damit kann sie auch die Veranlagungschancen ihres Kindes auf eine Nahrungsmittelallergie verringern.

Für das Wachstum des Kindes ist es wichtig täglich mindestens 100 g Eiweiß zu sich zu nehmen. Auch nicht allergisierende Lebensmittel sind hochwertige Eiweißlieferanten: Getreide, Gemüse, Fisch oder Fleisch (Geflügel). Es empfiehlt sich anhand einer Lebensmitteltabelle zu ermitteln, welche Inhaltsstoffe verschiedene Lebensmittel haben.

Rauchen

Nicht nur das Aktiv- sondern auch das Passivrauchen kann schwere Gesundheitsschäden sowohl bei dem Kind als auch bei der unter einer Allergie leidenden Mutter verursachen.

Insbesondere das Rauchen der Mutter beeinflusst das kindliche Wachstum negativ und während der Stillzeit kann das Baby die Schadstoffe auch mit der Muttermilch aufnehmen. Außerdem kann eine Neigung auf verschiedene allergische Erkrankungen entstehen.

Stillen

Es wird diskutiert ob Stillen die Kinder vor Allergie schützt. Zumindest schützt während der Stillzeit die Muttermilch vor einer Nahrungsmittelallergie. Bei vielen Medikamenten ist es nicht nachgewiesen, in welchen Maßen sie in die Muttermilch übertreten, daher informieren Sie Ihren Arzt darüber, welche Medikamente Sie nehmen.