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Allergiefreie Eier für Nahrungsmittelallergiker

Forscher aus der Schweiz und Deutschland erstellten allergiefreie Eier durch eine Behandlung der Eier mit Enzymen unter hohen Temperaturen. Diese Eier waren in den Tests mit Blutserum etwa hundert Mal weniger allergisierend als die herkömmlichen rohen Eier.

Labortest für das allergiefreie Ei

Mangels Alternativen können Ärzte den Nahrungsmittelallergikern zu Eiern bisher nur empfehlen, auf alle Lebensmittel zu verzichten, welche Eier oder Zutaten aus Eiern enthalten. Zwar gab auch bislang schon Experimente die Zahl der Allergene im Ei zu senken (zum Beispiel bei den pasteurisierten Eiern). Diese Versuche blieben aber in der Regel ohne Erfolg. Ein neues Experiment kann es vielleicht schon in der nahen Zukunft ermöglichen, dass auch die gegen Eier Überempfindlichen ohne Folgen Rührei oder auch andere aus Eiern hergestellte Speisen essen können.

Angelika Paschke und ihre Kollegen berichteten in der Rubrik Landwirtschaft und Lebensmittelchemie der Zeitschrift American Chemical Society über ihre neuesten Forschungsergebnisse. Während der Untersuchung setzten sie rohe Eier hohen Temperaturen aus und bauten mit einer speziellen Enzymbehandlung die wichtigsten allergisierenden Stoffe ab. Anschließend testeten die Forscher die mit diesem neuen Verfahren hergestellten Eier mit den Blutserumproben überempfindlicher Patienten.

Die Ergebnisse zeigten, dass die hypoallergenen Eier hundert Mal weniger allergische Reaktionen hervorriefen, im Vergleich zu den herkömmlichen, unbehandelten Eiern. Die Forschungsergebnisse wurden auf der Website der ACS veröffentlicht.

Die Milch- und Hühnereiweißallergien bilden sich in immer späterem Alter zurück

Es ist über die Hühnereiallergie bekannt, dass die Krankheit bei Erwachsenen relativ selten vorkommt. Aber bei Säuglingen und Kleinkindern ist sie eine der häufigsten Lebensmittelallergieerkrankungen. Eine vor kurzem veröffentlichte Studie behauptet, dass sich neuerdings die Verteilung der Krankheit dem Alter nach geändert hat. Vor zwanzig Jahren legten drei Viertel der Kinder bis zu ihrem dritten Lebensjahr die Milch- oder Hühnereiallergie ab. Heute schaffen dies nur ein Fünftel der Kinder und zwar erst bis zu ihrem vierten Lebensjahr. Achtzig Prozent der Kinder können auch nach ihrem vierten Geburtstag immer noch keine Milch, beziehungsweise keine Eier verzehren. 21 Prozent von ihnen leiden mit sechzehn Jahren immer noch unter der Krankheit. Es gibt aber ein weiteres Problem, welches das Ablegen der Krankheit zusätzlich erschwert. Statt an den früheren einfacheren Allergien erkranken heutzutage immer mehr Menschen an einer komplizierten und schweren Allergie gegen mehrere Nahrungsmittel.

Mit einer Blutuntersuchung kann man den Zeitpunkt relativ genau bestimmen, wann die Allergie gegen Milch- und Hühnereiweiß verschwindet. Laut klinischer Untersuchungen steht die Menge der Antikörper im Blut im Verhältnis zum Bestehen der Symptome. Je höher der Spiegel der Antikörper, desto später ist zu erwarten, dass das Kind diese Allergie ablegt. Daher kann man aus den Ergebnissen der Studie folgende Schlussfolgerung ziehen: Bei der Behandlung eines unter Nahrungsmittelallergie leidenden Kindes ist es empfehlenswert dass der behandelnde Arzt eine genaue Bestimmung des Antikörperspiegels vornimmt und diesen auch regelmäßig überprüft.