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Das neue Metallzeitalter

Schmuck ist seit Urzeiten eine sehr beliebte und gesuchte Ware. Metalle spielen aus der Sicht der Gesundheit und des Wohlbefindens auch eine wichtige Rolle. Maria erhielt zu ihrem 14. Geburtstag Körperschmuck. Wenige Wochen später wachte die Schülerin mit angeschwollenen und geröteten Augen auf. Ihr Zustand verbesserte sich nur ein wenig und hielt auch in den nächsten Tagen an. Ihr Hausarzt konnte zu Beginn nichts feststellen. Daher überwies er sie zur Blutuntersuchung. Erst nach zehn Tagen fiel der Verdacht auf den Körperschmuck. Nach Entfernung des Metallringes fühlte sich Maria bald wieder wohl.

Heilmethoden mit Metall

Blut und Schweiß kann winzige Metallteilchen, in diesem Fall Kobalt und Nickel, aus dem Schmuck herauslösen. Von den Gesichtspartikeln über die Lippen wandern diese in Richtung Augen, welche dadurch gereizt werden. Die Hautirritationen treten nicht immer auf der Oberfläche auf, welche mit dem Metall in unmittelbaren Kontakt steht. Dies erschwert oft die richtige Diagnose.

Schmuck kann auch positive gesundheitliche Nebenwirkungen haben. Immer öfter berichten Patienten mit Arthritis, dass einer ihrer Finger weniger weh tut als die anderen. Es scheint, dass ein über einen langen Zeitraum getragener Goldring einen wirksamen Schutz gegen diese Krankheit bietet. Leider lokalisiert sich die Wirkung des Goldringes nur auf diesen einzigen Finger. Zur Behandlung der Arthritis wurde auch schon früher und heutzutage immer noch Gold benutzt. Die Nebenwirkungen der auf dem oralen Wege eingenommenen Medikamenten sind in der Regel wirksamer, da die Metallteilchen sich im Körper überall freisetzen und irreversible Organschäden verursachen können.

Dosisabhängige Vergiftung

Der Arzt und Alchemist Paracelsus (1493-1541), betrachtete Alchemie als eine Wissenschaft, deren Gegenstand nicht die Herstellung von Gold, sondern Medikamente aus Naturstoffen, vor allem aus Metallen ist. Er legierte Steine, Perlen, Pflanzen, Wein und Blut mit Gold und stellte dadurch Medikamente her.

Unter den chemischen Elementen sind Metalle die größte Gruppe (von 93 in der Natur vorkommenden Elementen sind 67 Metalle). Streng genommen gehören nicht nur die Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin, Zink, sondern auch andere Mineralstoffe wie Magnesium, Kalzium und bekannte Spurenelemente wie Fluor und Mangan dazu. Bis heute ist noch nicht von allen Metallen erforscht, welche Rolle sie in unserem Körper spielen. Außerdem herrscht bei den Ärzten noch keine einheitliche Meinung über die Grenzwerte der Metalle im Körper vor. Spurenelemente, von denen die meisten Metalle oder Halbmetalle sind, können bereits bei sehr kleinen Mengen ihre Wirkung entfalten. Genau deswegen besteht manchmal die Gefahr einer Überdosierung.

Erwachsene und junge Leute benötigen zur Bildung der roten Blutkörperchen oder zur Kräftigung des Immunsystems etwa 1,5-3,0 mg Kupfer täglich. Eine Überdosis kann jedoch schädlich für die Gesundheit sein. Vom Kupfer ist schon länger bekannt, dass es das für die Gesundheit schädliche Blei aus den Wasserrohrleitungen löst. Das rötlich schimmernde Schwermetall verfügt über bakteriostatische Effekte, sodass es das Wachstum der im Leitungswasser gelangter Bakterien hemmt. Neue Wasserrohrleitungen aus Kupfer, auf welchen noch keine Schutzschicht aus Kupferoxid gebildet hatte, können unangenehme Nebenwirkungen haben. Bei Säuglinge und Kleinkinder kann das mit Kupfer angereicherte Trinkwasser schwere Vergiftungen mit Leberschäden verursachen. Kupfer kann dann aus der neuen Rohrleitung ins Wasser gelangen, wenn der pH-Wert des Wasser kleiner ist als 7,3 und die Wasserhärte größer als 4. Deswegen empfiehlt es sich Säuglingen und Kleinkindern in den ersten zwei Jahren Mineral- oder Tafelwasser zu reichen, bis sich eine Patina mit schützender Funktion in den Leitungen gebildet hat.

Metalle in der Kosmetik

In der Natur kommen nur wenige Metalle in reiner Form vor. Viel häufiger kommen sie in chemischen Verbindungen vor, welche sie teilweise mit anderen Metallen bilden. Im Alltagsleben gibt es Gegenstände, die nur aus einem einzigen Metall hergestellt wurden, sehr selten. Im Handel bekommt man in der Regel auch Metalllegierungen. Deswegen ist es Allergikern schwieriger genau das Metall zu meiden, gegen das sie allergisch reagieren.

Obwohl viele Schmuckstücke und Knöpfe mit der Aufschrift "nickelfrei" versehen werden, kann man bei anderen Gegenständen die Zusammensetzung nur schwer kontrollieren.

Während des Garprozesses kann aus Edelstahltöpfen Nickel in die Nahrungsmittel gelangen: Dies ist vor allem bei der Zubereitung von sauerem Obst und Gemüse der Fall.

Auch die Kosmetikindustrie benutzt Metalle und Metalllegierungen.

Zinkoxid und Titanoxid werden als Pigment und UV-Filter verwendet. Diese Metalle absorbieren auch überflüssiges Fett und verengen die Venen. Eisen in den Gesichtscremen verleiht eine gesunde Gesichtsfarbe, Eisenoxid wird als Farbmittel und als Lichtschutzmittel eingesetzt.

Aluminiumchlorid wirkt schweißhemmend, findet deswegen im Deodorant Verwendung und verursacht manchmal Hautirritationen. Magnetische Mikrokristalle sind in der Kosmetik der neueste Trend. Sie stimulieren die Durchblutung der Haut, dadurch werden Fett, freie Radikale und das im Gewebe angesammelte Wasser schneller herausgeschwemmt.