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Das ungemachte Bett ist gesünder

"Mach bloß dein Bett nicht" - können ab jetzt die wissenschaftlich aufgeklärten Mütter ihren Kinder sagen. Auch auf die schön gemachten Betten im Elternschlafzimmer sollte man auch verzichten - behaupten Wissenschaftler der Universität Kingston.

Es kann sein, dass ein ungemachtes Bett nicht besonders ästhetisch aussieht, aber zum Glück finden daran auch die verschiedenen kleinen "Hausbewohner" ebenfalls keinen Gefallen. Im Gegenteil, sie überleben in der warmen und trockenen Umgebung nicht sehr lang.

In einem gewöhnlich großen Bett können über 1,5 Millionen Milben leben. Die Körperform der mit bloßem Auge nicht sichtbaren Milbe ähnelt einer Spinne. Die Milbe ernährt sich von den abgestorbenen und heruntergefallenen menschlichen Hautschuppen, und produziert dabei Allergene, welche die Menschen beim Schlafen einatmen können. Diese verursachen dann allergische Reaktionen oder lösen eine Asthmaerkrankung aus.

Die Wissenschaftler in Kingston testeten mit verschiedenen Computerprogrammen, mit welchen Methoden im Bett die Menge der Bettmilben vermindert werden könnte. In dem nach der Nachtruhe vom menschlichen Körper genässten und aufgewärmten Bett fühlen sich die Milben sehr wohl. Die Forscher kamen zu einem überraschenden Ergebnis: auf dem Bett, auf welchem nach dem Aufstehen die Bettwäsche nicht schön über die Matratze gelegt wurde, sondern unordentlich und aufgewühlt auf der Matratze lag (oder sogar an einer Stange gelüftet wurde), verdampfte dadurch die Flüssigkeit aus der Matratze und der Bettwäsche, und dies führte zum Austrocknen und schließlich zum Absterben der Parasiten.

Dr. Stephen Pretlove, der Leiter der Forschergruppe behauptet: nach diesen Erkenntnissen kann die Summe der 700 Millionen £, die zur Zeit in der UK für die Heilung der Milbenerkrankungen aufgewendet wird, gesenkt werden. Außerdem können diese Ergebnisse dazu beitragen, dass geschultes Pflegepersonal den Erkrankten beibringen können, mit welchen Methoden sie die Bettmilben beseitigen können.

Professor Adrew Wardlow, der berühmte Allergieexperte stimmte zu, dass zur Senkung der Zahl der Milben die Änderungen der Lebensbedingungen der Spinnentiere unabdingbar sind. Er fügte jedoch hinzu, dass wegen der hohen Luftfeuchtigkeit der britischen Wohnungen mit ungemachten Betten allein die Milben nicht bekämpft werden können.

Die Wissenschaftler in Kingston wollen die Ergebnisse der Computertests in 36 realen britischen Wohnungen testen. Sie siedeln Milben in verschiedene Betten an und beobachten dabei wie sich das alltägliche Leben der menschlichen Mitbewohner auf die ungebeteten und unsichtbaren Schädlinge auswirkt. Quelle: BBC News