Gibt es eine Krankheit Sonnenallergie?
Sonnenschutzmittel bieten einen wirkungsvollen Schutz gegen Sonnenbrand, aber nicht gegen die Sonnenallergie. Sonnenallergie oder Lichtallergie wird die Krankheit bezeichnet, die nach dem ersten Sonnenbaden auf der Haut winzige juckende Bläschen oder Quaddeln zurücklässt.
Henry W. Lim, der Leiter des Henry-Ford Krankenhauses aus Detroit, definiert die Sonnenallergie:
- Gibt es eine Krankheit "Sonnenallergie"?
- Ja, es gibt sie. Zehn bis zwanzig Prozent der Menschen reagieren mit einer verstärkten Immunreaktion auf die Sonneneinstrahlung. Manche Leute meinen irrtümlicherweise, ihre allergischen Reaktionen auf bestimmte Medikamente oder Sonnenschutzmittel wäre auch eine Sonnenallergie.
- Was sind die Symptome einer Sonnenallergie?
- Bereits kurze Zeit nach der ersten Sonnenbestrahlung erscheinen auf der Haut einem Mückenstich ähnelnde, juckende rote Bläschen oder Quaddeln. Manchmal gibt es keine Symptome, wenn aber doch, dann heilen diese bald von alleine.
- Verschlimmern sich die Symptome etwa nach einer erneuten Sonnenbestrahlung?
- Die Sonnenallergie tritt in der Regel im Frühling oder bei dem erstem Sonnenbaden auf. Im Laufe der Zeit passt sich die Haut an die Sonnenstrahlen an und ihre Empfindlichkeit nimmt ab.
- Kann sich die Sonnenallergie in jedem Alter entwickeln?
- Ja, die Sonnenallergie kann sich zu jedem Alter entwickeln, aber am häufigsten sind Personen im Alter von 20 bis 30 Jahren davon betroffen. Nicht nur hellheutige Menschen sind betroffen, die Krankheit kann bei jedem Hauttyp vorkommen.
- Ist die Sonnenallergie ein Symptom von bestimmten Krankheiten?
- Zusammenhänge zwischen Sonnenallergie und der Krankheiten Lupus erythematodes sowie Schilddrüsenprobleme sind nicht belegt, diese sind eher Ausnahmen.
- Welche UV-Strahlen verursachen Sonnenallergie?
- In der Regel sind die UV-B-Strahlen die Auslöser, aber sie können aber auch vom Typ UV-A sein, dies ist individuell unterschiedlich. In sehr speziellen dermatologischen Kliniken werden Tests durchgeführt, mit welchen festgestellt werden kann, welche UV-Strahlen die Auslöser sind, aber selbst hier ist das Ergebnis nicht 100 % sicher.
- Welche Arzneimittel können die Ausbildung einer Sonnenallergie begünstigen?
- Viele oral verabreichte Medikamente können die Lichtempfindlichkeit der Haut beeinflussen. Dazu gehören einige Antibiotika, wie zum Beispiel die Tetracycline, sowie manchen harntreibende Medikamente. Sonnenempfindliche Patienten fragen am besten ihren Arzt vor der Umstellung auf ein neues Arzneimittel.
- Wie erfolgt die Behandlung?
- Bleiben Sie im Schatten und tragen Sie Schutzbekleidung. Sollten trotzdem Hautveränderungen auftreten, verwenden Sie Cortison-Cremes, wie zum Beispiel Hydrocortison. In schweren Fällen sollte man auch Cortisontabletten einnehmen, welche entzündungshemmend und juckreizstillend sind. Als Vorbeugung kann man im Frühling eine UV-Behandlung durchführen, damit sich die Haut an die Sonnenstrahlen gewöhnen kann.
- Wie kann man einer Sonnenallergie vorbeugen?
- Als erstes, meiden Sie direkte Sonneneinstrahlung! Möchten Sie trotzdem ein Sonnenbad genießen, bitte nur in Schutzbekleidung. Außerdem benutzen Sie Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 15+. Sollten die Hautveränderungen erneut auftreten, die dann länger anhalten oder sehr jucken, suchen Sie einen Hautarzt auf.