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Latexallergie

Der Kampf gegen Allergien die durch Stoffe aus der Berufswelt kommen wird immer wichtiger, da die Zahl der Stoffe, die allergische Reaktionen hervorrufen ständig wächst.

Jährlich produziert die Industrie weltweit mehr als 2000 neue synthetische Stoffe. Die im Haushalt und in der Arbeit benutzten Gummiprodukte (Gummihandschuhe, Luftballons, Kondome aus Gummi, Pflaster) sind aus Latex hergestellt. Latex (Naturkautschuk) wird aus dem milchigen Saft des Kautschukbaumes gewonnen, welcher vorwiegend in den Regelwäldern am Amazonas zu finden ist.

Obwohl es bereits länger bekannt ist, dass die Proteine im Kautschuk allergische Reaktionen auslösen können, wurde die Latexallergie erst in den letzten Jahren untersucht.

Die Häufigkeit der Erkrankung an Latexallergie erreicht bei den Beschäftigten im medizinischen Bereich sogar die 17 Prozent. Dazu trug vermutlich die Verbreitung der Gummihandschuhe als Schutz vor AIDS während der Behandlung erheblich bei.

Die Symptome der Latexallergie sind vielfältig. An den Berührungsstellen zwischen dem Allergen (Latex) und der Haut bilden sich Bläschen, es kommt zu Juckreiz oder zur nässenden Haut. Beim Tragen der gepuderten nicht atmungsfreien Latex-Handschuhen schwitzt die Haut, was alleine schon zu einer, allerdings nicht allergischen, Hautentzündung führen kann.

Die allergieauslösenden Partikeln der gepuderten Latex-Handschuhe schweben in der Luft und führen beim Einatmen zu Sensibilisierung der Atemwege. Dies kann an den Schleimhäuten allergisch-entzündliche Veränderungen wie Heuschnupfen, Bindehautentzündung (Konjunktivitis) oder Asthma bronchiale verursachen.

Nach dem Verzehr mancher Nahrungsmitteln (hauptsächlich Gemüse und Obst, vor allem bei Banane, Maroni, Kiwi, Ananas und Pfirsich) treten wegen einer Kreuzallergie auch allergische Reaktionen auf. Auch Proteine im Saft und Blätterstaub der beliebten Zimmerpflanze Ficus Benjamini kann eine Kreuzallergie auslösen.

Die Latexallergie wird neben einer genauen Anamnese, dem Hauttest sowie anhand einer spezifischen IgE-Untersuchung nachgewiesen. Die Mitarbeiter in den Druckereien, in der Gummiindustrie, Arbeiter im medizinischen Bereich und im Reinigungsbereich sind hier besonders gefährdet. Laut Beobachtungen können Latexpartikel, die aus den Gummidichtungen verschlossener Ampullen freigesetzt werden, Symptome, die früher einer Antibiotika-Allergie zugeordnet wurden, hervorrufen.

Unzählige Gegenstände aus Gummi begleiten uns im Alltag: elastische Binder, Gummiringe, Beatmungsmasken, Blutdruckmessgeräte, urologische Katheter, Portiokappe, Kondome, Wärmflaschen usw.

Die wichtigste Therapiemaßnahme bei Patienten mit Latexallergie ist die Vermeidung mit dem allergisierenden Stoff. Inzwischen gibt es auch Latexfreie Gummihandschuhe (Elastyren) - sowohl sterile als auch nicht sterile. Bei einer Latexallergie muss der Patient seine behandelnden Ärzte (Hausarzt, Zahnarzt, Gynäkologe, Chirurg) über seine Krankheit informieren. Hochgradig sensibilisierte Patienten müssen ein Notfallset bei sich tragen.