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Nahrungsmittelallergene - Fisch

Wissenschaftler diskutieren immer wieder darüber ob Süßwasserfische und Meerwasserfische mit den gleichen Allergenen die gleichen allergischen Reaktionen auslösen. Die Diskussion ist noch nicht beendet. Die einen behaupten, dass die Fische ein Eiweiß enthalten, welche unabhängig von der Sorte in allen Fischen vorkommt. Diese Aussage scheint eine Untersuchung aus Japan zu widerlegen, die behauptet, dass unsere Antikörperproduktion artspezifisch ist. Also, wer gegen eine bestimmte Fischart allergisch ist, soll gegen eine andere Sorte nicht allergisch sein.

Dies scheint auch die Praxis zu belegen. Oft merkten die Patienten, dass sie nach dem Verzehr einer aus Süßwasserfischen zubereiteten Fischsuppe Nesselsucht bekommen, dagegen können sie Thunfisch ohne Symptome essen.

Das Problem ist häufig, sehr schnell zu entscheiden, ob die Symptome nach dem Fischessen echte allergische Reaktionen sind oder nicht. Fisch enthält nämlich sehr viel Histamin. Der Magen-Darm-Trakt ist nicht immer in der Lage so eine große Menge an Histamin abzubauen wie dies nach dem Fischverzehr nötig wäre. Dieses Histamin von "Außen" unterscheidet sich nicht von dem vom menschlichen Körper produzierten Histamin. Daher treten die gleichen Symptome auf, wie bei einer allergischen Reaktion: Rötung, Schwindelgefühl, eventuell erhöhter Blutdruck. Diese Symptome treten häufig nach dem Verzehr von Lachs auf, da Lachs in größeren Mengen Histamin enthält. Dies ist gut zu wissen, weil mit einer gründlichen Wärmbehandlung der Histamingehalt des Fisches gesenkt werden kann.

Auch die Krebse und Muscheln verursachen viele allergische Symptome. Die Krebse gehören zum gleichen Stamm wie die Hausstaubmilben, daher sollten Hausstaubmilbenallergiker nur sehr vorsichtig Krebse kosten. Die durch Muscheln ausgelöste allergische Reaktion ähnelt sehr den von Fischen ausgelösten Symptomen: es können Krankheiten wie Hautreaktionen oder sogar ein anaphylaktischer Schock ausgelöst werden. In einer gründlichen Untersuchung können diese Allergien diagnostiziert werden. Daher empfiehlt man sich bei einem Verdacht auf Fischüberempfindlichkeit an einen Arzt zu wenden.

Weitere allergisierende Eiweiße

Die Allergien gegen die verschiedenen Nussarten verbreiten sich immer mehr, vor allem die Allergien gegen die amerikanischen Erdnüsse. Wahrscheinlich teilen viele Menschen eine schlechte Angewohnheit: das Naschen vor dem Fernseher. Außerdem gibt es häufig auf Partys oder gemeinsamen Abenden bei Freunden auch verschiedene gesalzene Nüsse, z.B. Erdnüsse oder Cashewnüsse zum naschen. Die Überempfindlichen kommen dadurch hier leicht an ihre Allergenquellen.

Ähnlich wie andere Nahrungsmittel können die verschiedenen Nussarten manchmal starke Symptome oder sogar einen anaphylaktischen Schock verursachen. Wenn der Patient die Krankheit nicht ernst nimmt und größere Menge Nüsse isst, kann er mit einer schweren allergischen Reaktion im Krankenhaus landen.

Die milderen Fälle sind schwer aufzudecken, weil die allergische Reaktion nicht gleich, sondern sogar erst mehrere Stunden später nach dem Verzehr auftreten kann. In diesem Fall ist es nicht einfach herauszufinden, welche Stoffe die Symptome verursachen. Wegen ihres hohen Fettgehaltes gehören Nüsse zu den schwer zu verdaulichen Lebensmitteln. Aber es hängt auch von der Menge der verzehrten Nüsse ab. Wenn man viel und schwer isst, wird dadurch der Magen sehr belastet (zum Beispiel durch zu viele Eier zur Osterzeit). So können auch die für den Körper fremde Eiweiße mit aufgenommen werden und diese dann Beschwerden verursachen mit einem nicht-echten allergischen Mechanismus.

Auch Sonnenblumenkerne, Pistazien und Walnüsse können allergische Reaktionen auslösen. Walnüsse können im Mund Bläschen, aber auch alle anderen allergischen Reaktionen verursachen. Der Mohn verursacht in erster Linie keine echte Allergie. Ähnlich wie die Erdbeere setzt er direkt Histamine im Körper frei. Dadurch sind diese Symptome den allergischen Reaktionen nur ähnlich.

Von den Gemüsesorten verursachen Erbsen und andere Hülsenfrüchte häufig Beschwerden. Allergiker gegen Hülsenfrüchte sollten auf Bohnen, Grüne Bohnen, Erdnüsse, Soja, Kaffee und Kakao verzichten. Diese Gemüsesorten sind alle miteinander verwandt und sie verfügen über gemeinsame Antigene. Eine Allergie gegen Möhren oder Sellerie ist eher seltener. Eher verursacht das ätherische Öl, welches in diesen Gemüsesorten enthalten ist, die Beschwerden, am häufigsten ein Jucken, aber dies ist keine echte Allergie. Sollte es sich tatsächlich um eine Allergie handeln, ist es am wahrscheinlichsten, dass die Symptome wegen der Kreuzallergie während der Blütezeit der Birke auftreten.

Die Tomaten alleine verursachen keine Allergie. In der Regel sind Patienten, die gegen Tomaten überempfindlich sind, auch gegen Möhren allergisch. Die Tomate enthält auch ein ätherisches Öl, welches Jucken und Rötung der Haut verursacht, daher sollten Patienten mit einem Hautekzem darauf verzichten. Manchmal treten allergische Reaktionen auch gegen Gurken auf, aber diese sind fast unwesentlich. Gegen Kartoffeln sind nur sehr wenige Leute überempfindlich, deswegen bildet sie eines der Grundnahrungsmittel der Nahrungsmittelallergiker.