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Nussallergie - neue Forschungsergebnisse

Es wurden zwei grundsätzliche Nussallergien erkannt. Die häufigste wird zusammen mit den Pollen der Birke, Eiche, Erle oder Hagebuche ausgelöst. Diese verursachen mildere Symptome, welche in erster Linie die Lippen, die Zunge und den Rachen betreffen.

Die so genannte Nussallergie kann von verschiedenen Nussarten ausgelöst werden, wie zum Beispiel Mandeln, Cashewnuss, Walnuss, Haselnuss, Pistazien oder Hickorynuss.

Es gibt Länder (zum Beispiel die Schweiz), in welchen mehr als ein Drittel der Nahrungsmittelallergiker unter einer Nussallergie leidet. Nuss wird häufig den Backwaren, Kuchen oder Eis beigemischt. Nussöl, wenn es nicht richtig gesäubert wurde, kann auch eine potenzielle Gefahr für Allergiker bedeuten. Die Nussallergie kann mit einem Hauttest und einer speziellen IgE-Bestimmung nachgewiesen werden. Auch wenn diese Tests negativ werden, kann die Nussallergie noch nicht sicher ausgeschlossen werden.

Allergiker gegen Birkenpollen sind gegen Bet v1-re oder Bet v2-re (Pofilin) überempfindlich. Die Eiweiße der Hasel, von welchen eine Kreuzreaktion verursacht werden kann, sind die Cor a1 und Cor a2. Die Kreuzreaktion ist eine Immunantwort, welche nicht nur von Antigenen, sondern verschiedener Stoffe mit einer ähnlichen oder gleichen antigenen Determinante ausgelöst werden können. Bei der Immunantwort erkennen bestimmte Zellen mit Hilfe der Antikörper die Antigene. Später aktivieren sich bestimmte Effektorzellen und die Botenstoffe. Das Antigen bindet sich an die Effektorzellen und den Antikörper und das Antigen wird schließlich eliminiert.

Der Antigendeterminant ist der Teil des Antigens, welche von den Antikörpern gebunden wird.

In den mediterranen Gebieten dominiert die zweite Art von Nussallergien. In diesen Gebieten sind die Pollen von Birke und von anderen oben erwähnten Bäumen nicht verbreitet. Hier ist die Cor a8, ein Lipid-Transfer-Protein (LTP) das Hauptallergen. Der Prozess der Überempfindlichkeit ist noch nicht erforscht. Viele vermuten, dass die Überempfindlichkeit gegen LTP vom LTP des Pfirsichs abstammt. Ein Argument ist dagegen jedoch, dass Patienten den Pfirsich gut vertrugen, gegen Cor a8 aber allergisch reagierten. Zwischen den LTP der Hasel und andere Obstsorten gibt es nur eine geringe Kreuzallergie. Die LTP der Hasel verhält sich anders als die LTP anderer Obstsorten.

Interessanterweise kommt eine Überempfindlichkeit gegen Cor a8 auch in nicht mediterranen Gebieten vor.

Bis jetzt waren Wissenschaftler der Meinung, dass die Sensibilisierung gegen Cor a1 erst nach der Sensibilisierung gegen Bet v1 auftritt. Die Forschungsergebnisse beweisen jedoch das Gegenteil von der Tatsache, dass Birkenpollen der wesentlichste Auslöser wäre.

Von Kindern, die gegen Cor a8 überempfindlich waren, waren viele bereits vorher gegen Cor a1 überempfindlich. Wie dies passieren konnte, ist noch eine offene Frage. Es gibt verschiedene Theorien, dass diese Allergene mit Schokolade, bereits im Mutterleib, durch das Stillen oder mit Hautkontakt in Berührung kamen.