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Immunsystem

Wird der Organismus von gefährlichen Substanzen, wie z.B. Viren, Bakterien, Pilzen oder Giften, bedroht, ist er in der Lage verschiedene Abwehrreaktionen zu aktivieren:

1. B-Zell-Reihe

die Zellen der B-Zell-Reihe werden im Knochenmark gebildet, gehören zur sog. unspezifischen, humoralen Immunabwehr und bilden im Falle einer Immunreaktion Antikörper, sog. Immunglobuline (Ig). Diese Antikörper sind Eiweißmoleküle in Y-Form, die an ihren beiden kurzen Armen die zu eliminierenden Substanzen, sog. Antigene binden können, um sie so den "Killerzellen", Fresszellen aus der T-Zell-Reihe, der spezifischen Immunabwehr, zu präsentieren und sie somit unschädlich zu machen.

Man unterscheidet 4 verschiedene Antikörperklassen:

IgA: Antikörper sämtlicher Schleimhäute des Körpers (Mund, Darm), quasi erste Abwehrbarriere gegen gefährliche Eindringlinge, von denen ein Großteil bereits von den IgA eliminiert wird, bevor er überhaupt in den Körper eindringen kann.

IgG: "Standard" - Antikörper der verzögerten Immunreaktion, d.h. werden bei Erstkontakt mit einer Fremdsubstanz erst nach Bindung und Identifizierung mit einer gewissen Verzögerung gebildet. Bei erneutem Kontakt mit dem Antigen dann durch "Gedächtniszellen" verstärkte, "geboosterte" Produktion dieser Antikörper möglich, d.h. sehr schnelle und starke Reaktion. Bei allen fast allen "normalen" Krankheiten und Impfungen. Oft bleiben sie nach der Infektion viele Jahre oder auch das ganze Leben im Körper, der damit immun gegen diesen Erreger ist.

IgM: Antikörper der Erstreaktion. Relativ unspezifische Antikörper, die sofort beim Eindringen einer fremden Substanz in großen Mengen gebildet werden, um möglichst viel der Substanz in möglichst kurzer Zeit unschädlich zu machen. Kein Gedächtnis.

IgE: Antikörper für die Abwehr von Parasiten und Würmern. Bei allergischen Reaktionen vom Typ 1, dem klassischen Heuschnupfen verstärkt gebildet. Führen über Anheftung an Mastzellen (bestimmte weiße Blutkörperchen) zur Freisetzung des Botenstoffs Histamin, der über verschiedene Reaktionswege die körperlichen Reaktionen induziert.

Immunsystem

2. T-Zell-Reihe

die Zellen der T-Zell-Reihe werden im Thymus und lymphatischen Gewebe des Körpers (z.B. Lymphknoten) gebildet und stellen die spezifische, zelluläre Abwehr des Organismus dar. Zu den T-Zellen gehören v.a. die sog. T4-Helferzellen, die Antigene binden und präsentieren, und die T-Killer-Zellen (Fresszellen), die die an T4-Helferzellen gebundenen Schädlinge zerstören und somit aus dem Organismus eliminieren.

3. Histamin

Das Histamin wird z.B. an den Schleimhäuten freigesetzt. Es handelt sich um einen Botenstoff, der in der Reaktionskette der Allergien eine entscheidende Rolle spielt. Histamin ist eine biologisch sehr aktive Substanz, die überall in unserem Körper vorkommt. Die Wirkung des Histamins hat z.B. jeder schon einmal gespürt, der eine Brennessel angefaßt hat. Die Symptome einer "klassischen" Allergie werden durch Histamin ausgelöst. Histamin und andere Entzündungsmediatoren führen dazu, dass die Blutgefäße sich stark weiten. Flüssigkeit tritt innerhalb von Sekunden bis Minuten aus und es kommt zur Bildung der typischen Ödeme und Quaddeln. Der Blutdruck sinkt. Die Betroffenen leiden unter Juckreiz, Rötung, Naselaufen und Augentränen und Atemnot.