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Sonnenallergie

Was ist eine "Sonnenallergie"?

Leider bedeutet das Thema "Ferien, Sonne, Strand und Meer" für einige Menschen eher quälenden Juckreiz, Bläschen oder Quaddeln und z.T. höllische Schmerzen, anstatt herrliche Erfrischung, Wonne, Wärme und Erholung. Doch was steckt hinter dieser unangenehmen Erscheinung, die allgemein unter dem Begriff der Sonnenallergie bekannt ist?

Bei einer Sonnenallergie kann es sich um eine der folgenden Erkrankungen handeln:

(1) Polymorphe Lichtdermatose (PMD)
(2) Mallorca-Akne
(3) Photoallergische Reaktionen

Bei der Sonnenallergie kommt es einige Stunden (bis wenige Tage) nach Sonneneinwirkung an der bestrahlten Haut zu ganz verschiedenen Hautveränderungen wie z. B. Rötungen, Knötchen, Bläschen, Pusteln und polsterartigen Verdickungen, verbunden mit intensivem Brennen und starkem Juckreiz. Die Beschwerden beginnen meist mit der ersten stärkeren Sonnenbestrahlung im Frühling, um dann im Laufe des Sommers allmählich schwächer zu werden, weil sich die Haut an die Strahlen gewöhnt hat. Während eines Sonnen-Urlaubs und der damit einhergehenden deutlich intensiveren Sonneneinwirkung brechen die Beschwerden jedoch oft wieder aus. Hellhäutige Personen und Menschen mit empfindlicher Haut sind besonders häufig betroffen.

Ursache der photoallergischen Hautreaktionen ist eine Überempfindlichkeit gegenüber den UV-Strahlen des Sonnenlichts. Besonders die langwelligen UVA-Strahlen sind heimtückisch, weil sie praktisch immer vorhanden sind (auch hinter Glas, z. B. im Auto kann es zu o.g. Hautveränderungen kommen, obwohl hier die Sonnenbrand-auslösenden UV-B-Strahlen ausgefiltert sind!) und die schädigende Wirkung der UVB-Strahlen verstärken. Sie sind vor allem an der Entstehung eines Sonnenbrandes beteiligt und spielen eine Hauptrolle bei der Sonnenallergie.

Die Haut reagiert auf Bestrahlung mit UVA- und UVB-Strahlen sowie erhöhten Ozongehalt, indem die Zellen der oberen Hautschichten einen Schutzmechanismus in Gang setzen. Pigmentzellen werden angeregt, den Farbstoff Melatonin zu bilden, der die empfindlichen Strukturen der Zelle gegen die schädigenden Auswirkungen der Sonnenstrahlen schützen soll. Gleichzeitig verdickt sich die oberste Hautschicht (Hornhaut) und bildet die sogenannte Lichtschwiele, einenzusätzlichen Schutz vor der "brennenden Sonnenwirkung". Jedes Zuviel an UVA- und UVB-Strahlungsintensität kann empfindliche Zellen zur Veränderung der Erbinformation anregen. Als Folge entwickelt sich besonders bei hellhäutigen Menschen eine beschleunigte Hautalterung mit Faltenbildung, Hautverdickungen und in einigen Fällen entsteht Hautkrebs.

Arten von Sonnenallergie

1) Polymorphe Lichtdermatose (PMD)

Die häufigste der Sonnenallergien betrifft bevorzugt Hautpartien, die noch nicht an die Sonne gewöhnt sind (Ausschnitt, Schultern, Nacken). Meist äußert sich die PMD mit Quaddeln, juckenden Flecken oder Bläschen. Verantwortlich für diese Hauterscheinungen ist die UVA-Strahlung. Meist sind junge Frauen davon betroffen. Die Hauterscheinungen sind nicht sehr gut vorhersagbar und verschwinden oft nach ungefähr ein bis drei Wochen Sonnengewöhnung, oder sie treten nur im Urlaub im Süden auf. Zur Vorbeugung wird die Einnahme von Beta-Caroten (Provitamin A), beginnend rund einen Monat vor Antritt der Reise, empfohlen. Man startet mit einer Dosis von 75 bis 100 Milligramm, nach zwei Wochen wird auf 50 Milligramm reduziert. Diese Dosis sollte auch während des Urlaubs eingenommen werden. Wichtig ist auch die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit hohem UVA-Schutz. In Tests schnitten Produkte mit dem Lichtschutzfilter "Mexoryl" am besten ab. Bei starken Beschwerden kann zur Gewöhnung der Haut an das Licht eine stufenweise Lichttherapie beim Hautarzt sinnvoll sein.

2) Mallorca-Akne

Eine Sonderform der Sonnenallergie ist die Mallorca-Akne. Sie tritt häufig während des Sommerurlaubs in südlichen Ländern auf. Es handelt sich jedoch nicht um eine echte Allergie, sondern um eine Unverträglichkeit. Sie tritt durch Reaktionen zwischen dem UV-Licht der Sonne und Inhaltsstoffen der Sonnenschutzmittel oder anderer Körperpflegemittel auf. Auf der Haut - meist ist das Dekolleté, Hals, Nacken, Schultern, Oberarme und Rücken betroffen - entstehen kleine akneartige Knötchen und rote, verhornte Papeln. Vor allem Emulgatoren, Zusätze, die wässrige und fette Inhaltsstoffe zu einer streichfähigen Creme verbinden, macht man für diese Reaktion verantwortlich. Zur Vorbeugung empfiehlt sich die Verwendung von Sonnengelen mit einem hohen UVA- Lichtschutz. Diese Mittel sind fettfrei und benötigen daher keine Emulgatoren. Allerdings können sie deshalb auf der Haut ein wenig spannen. Vorsicht: Der Zusatz "hypoallergen" auf der Packung bedeutet nur, dass die Inhaltsstoffe auf ihr eigenes Allergiepotential getestet wurden, sagt jedoch nichts über das Sonnenallergiepotential aus. Wichtig sind statt dessen Angaben wie "emulgatorfrei", "fettfrei" oder "Gel". Außerdem sollte man in den Tagen um das Sonnenbad herum auch andere fetthaltige Pflegemittel, wie Körperlotionen meiden. Da die Zusammensetzung der heutigen Lichtschutzmittel immer mehr verfeinert wird, leiden nur noch wenige Menschen unter dieser Sonnenallergie.

3) Photoallergische Reaktionen

Viele Stoffe bilden durch Reaktion mit dem Sonnenlicht Abbauprodukte, die Allergien oder Hautverfärbungen auslösen können, was als "photoallergische Reaktion" bezeichnet wird.. Hierzu zählen z.B. bestimmte Arzneimittel (z.B. Antibiotika, entzündungshemmende Medikamente, Entwässerungsmittel, Johanniskraut) oder der Kontakt mit manchen Pflanzen (Sellerie, Petersilie, Zitrusfrüchte, Saft des Feigenbaums, Bärenklau), sowie Parfüms oder sogar einige unparfümierte Cremes. Sollten Sie dauerhaft Arzneimittel einnehmen müssen, klären Sie vor Ihrem Urlaub ab, ob es Probleme mit der Sonne geben kann. Bei bekannten Allergien auf die chemischen Filter der Lichtschutzpräparate, empfiehlt es sich, Sonnenmittel mit ausschließlich mineralischen Filtern, Mikropigmenten wie Titandioxid oder Zinkoxid zu verwenden. Auf dem Markt gibt es mittlerweile eine größere Auswahl an Sonnenschutz mit Mikropigmenten.

Diagnosestellung

v.a. anhand der Symptome, die der Patient schildert (Anamnese), d.h. v.a. wo und wann die Beschwerden auftreten.

Therapie / Behandlung

Die Behandlung der polymorphen Lichtdermatose besteht zunächst ganz einfach in der Meidung der Sonneneinstrahlung.

Ansonsten:

Tipps für "Sonnenallergiker"

Ob die Ferien am Meer oder im Gebirge Freude und Erholung mit sich bringen, hängt letztlich von den geeigneten Vorsorgemaßnahmen gegen Sonnenbrand oder Sonnen-Allergie ab:

Medikamentöse Behandlung