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Urlaub und baden ohne Qualen

Es kann sein, dass der Urlaub so ist, wie er im Reiseführer beschrieben wurde - manche können ihn trotzdem nicht genießen. Die Ohren oder der Hals tun weh, man niest oder hustet ständig oder aber irgendeine andere Krankheit betrübt die schönsten Tage des Jahres. Man kann aber selber einiges dafür tun um die häufigsten HNO-Erkrankungen im Sommer zu vermeiden.

Im Sommer ist man für eine Entzündung des äußeren Gehörganges sehr anfällig. Beim Baden gelangt Wasser ins Ohr, welches für manche so störend ist, dass sie an ihrem Ohr rumstochern. Die "mutigeren" gelangen nicht nur mit einem Wattestäbchen ins Ohr - obwohl die HNO-Ärzte davon auch abraten - sondern mit einem Kugelschreiber, Haarspangen oder mit anderen spitzen dünnen Gegenständen. Bereits leichte Berührungen können die Gehörgangshaut verletzen und den Weg für Infektionen frei machen. Es gibt zwei Arten von der Entzündung: die eine ist eine lokale sehr schmerzhafte Entzündung mit einem Furunkel oder Abszess im Gehörgang. Die zweite Form betrifft den ganzen Gehörgang. Der ist dann angeschwollen und verstopft, außerdem kommt es zu einem häufig schmerzhaften Ausfluss aus dem Ohr. Dieser Fall bedarf einer Behandlung und eine Reinigung vom HNO-Arzt.

Seltener kann eine Gehörgangsentzündung auch dadurch entstehen, dass regelmäßig Shampoo oder Duschgel in das Ohr gelangt. Diese Chemikalien zerstören die natürliche Schutzschicht der Haut, welche dann austrocknet, und eine Entzündung oder ein Ekzem auftreten kann. Diese verursacht in der Regel noch keine ernsthaften Beschwerden es sei denn mit dem Wasser des Schwimmbades oder Sees Erreger ins Ohr gelangen, welche die sowieso schon entzündete Haut infizieren. Die Gehörgangsentzündung betrifft eher die Erwachsenen. Kinder leiden eher unter einer Mittelohrentzündung: sie schlucken z.B. vom Badewasser im Freibad oder im See. Dadurch infizieren sich ihre Gaumenmandeln, was wiederum zur Mittelohrentzündung führt.

Die Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf einen Stoff der Umwelt. Etwa 10 % der Bevölkerung leidet unter Heuschnupfen. Heuschnupfen kann als saisonale Allergie auftreten, aber bei manchen Patienten tritt sie fast das ganze Jahr auf. Die saisonale Allergie wird von bestimmten Blütenpollen ausgelöst, und der Allergiker leidet nur unter dieser Krankheit, wenn sich das Allergen in der Luft befindet. Wer die meiste Zeit unter einer Allergie leidet, ist in der Regel nicht gegenüber Pollen, sondern gegen verschiedene Stoffe in der Umgebung oder in der Wohnung empfindlich (z.B. Hausstaubmilben). Heuschnupfen verursacht Juckreiz an den Augen und am Hals, eine verstopfte Nase, Niesattacken und Naselaufen. Im Gegensatz zu einer Erkältung klingen die Beschwerden des Heuschnupfens auch nach mehreren Wochen nicht ab.

Heuschnupfen beginnt oft bereits im Kindesalter. Die Allergiker erkranken nicht selten an Asthma. Deswegen bedürfen die kleinen Patienten einer besonderen medizinischen Aufmerksamkeit. Der im Kindesalter auftretende Heuschnupfen kann nach einer Weile mit der Entwicklung des Immunsystems einfach verschwinden. Junge Erwachsene leiden oft schwer unter Heuschnupfen aber im Alter können die Beschwerden verschwinden. Mit der Veränderung bestimmter Lebensgewohnheiten und spezieller Behandlungen können Allergiekranke ihr Leben beschwerdenfrei genießen.

Bei einer Pollenallergieerkrankung ist die wichtigste Therapie die Vermeidung. Wer Pollenallergie hat, sollte nicht irgendwo auf einer Wiese seinen Urlaub verbringen, sondern in die Berge oder ans Meer fahren. Beim Autofahren sollten die Fenster immer geschlossen bleiben und es empfiehlt sich einen Pollenfilter einbauen zu lassen. Die Patienten sollten sich öfters am Tag Gesicht und Hände reinigen sowie vor dem Zubettgehen jeden Abend die Haare waschen. Die Wäsche sollte man nicht im Freien trocknen. Wurde es nachgewiesen, gegen welche Pflanze die Allergie besteht, sollte man in den Medien den täglichen Pollenbericht verfolgen. Einen Ausflug oder eine Fahrradtour sollte man nur in der Pollenfreien Zeit unternehmen.

Die meisten Medikamente gegen Allergie dienen zur Vorbeugung, wenn die Patienten diese bereits vor der Pollensaison einnehmen. Auch wer seinen Urlaub am Meer verbringt sollte seine Medikamente unbedingt mitnehmen. Sogar am Meer kann es zu schweren allergischen Reaktionen kommen, die sich ohne Medikamente nicht gut behandeln lassen. Natürlich kann man sich in den meisten Ländern Medikamente gegen die Allergie besorgen, aber in abgelegenen Gegenden nach den entsprechenden Medikamenten zu suchen ist sehr risikobehaftet. Die sicherste Methode, um den Urlaub gesund zu überstehen, ist die Allergiemedikamente immer dabei zu haben.

Naselaufen und verstopfte Nase sind sehr unangenehme Symptome der Atemwegsallergien. Viele, die noch mit ihren Beschwerden keinen Arzt aufgesucht haben, und deswegen nicht wissen, dass sie an einer Allergie erkrankt sind, greifen voreilig zu Nasentropfen. Laut HNO-Ärzte ist es bei einer Atemwegsallergie ausdrücklich verboten Nasentropfen langfristig zu benutzen. Diese sind nämlich nur zur Behandlung einer echten Erkältung vorgesehen, da sie die Nase befreien und den besseren Abfluss der Nasensekrete ermöglichen. Die Tropfen darf man nicht länger als eine Woche benutzen, da ansonsten eine Suchtgefahr besteht. Die Nasenschleimhaut gewöhnt sich an die im Tropfen enthaltenen Stoffe und der Patient muss immer öfter nach dem Fläschchen greifen. Außerdem führt der längere Gebrauch des Nasentropfens neben den vielen anderen Nebenwirkungen auch zu Schäden an der Nasenschleimhaut: diese ist bei längerem Gebrauch der Nasentropfen dauernd entzündet, was zu einem Dauerschnupfen führen kann. Deswegen sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen und nur die von ihm verschriebenen Medikamente einnehmen.

Auch im Sommer kann man häufig an einer Halsentzündung erkranken. Wenn jemand bei einer unbehandelten Pollenallergie nicht durch die Nase atmet, kann sein Mund und sein Hals austrocknen, was eine Halsentzündung begünstigt. Die von Viren ausgelöste Halsentzündung verbreitet sich in den warmen Monaten schnell. Die Krankheit heilt allerdings nach wenigen Tagen, wenn man keine kalten Getränke trinkt und Lutschtabletten mit desinfizierender Wirkung einnimmt. Sollten die Beschwerden nicht nach wenigen Tagen abklingen oder Fieber auftreten, muss ein Arzt aufgesucht werden. Bei einer bakteriellen Infektion, z.B. Mandelentzündung (Tonsillitis) wird der Arzt Antibiotika verschreiben.

Die häufigste Ursache einer Halsentzündung in den Sommermonaten jedoch ist auf den Genuss eiskalter Getränke und Eis zurückzuführen. Kalte Getränke und Eis können sogar eine Mandelentzündung hervorrufen. Wer also die lang ersehnten Urlaubstage nicht zu Hause im Krankenbett verbringen möchte, sollte das Eis langsam genießen und die eiskalten Getränke nicht auf Ex austrinken.

Sonnenstich bekommt man von andauernder Sonneneinstrahlung auf den Kopf. Dagegen kann man sich mit einem hellen Sonnenhut oder anderer Kopfbedeckungen schützen. Am besten sollte man während der Mittagszeit nicht in die pralle Sonne gehen, sondern sich nur im Schatten aufhalten. Ein Hitzschlag tritt dann auf, wenn der Körper die Wärme wegen der hohen Luftfeuchtigkeit oder der zu eng am Körper liegenden Kleidung nicht abgeben kann. Auch ermüdende körperliche Anstrengung in der Hitze führt zu einer Hitzeerschöpfung. Die Symptome sind Müdigkeit, Benommenheit und Krämpfe in den Extremitäten. Bei allen drei Hitzeschäden muss man den Betroffenen in einen kalten Raum bringen und ihm mineralhaltige (lauwarme - nicht eiskalte) Getränke zum Trinken geben. Zur Vorbeugung braucht der Körper während der warmen Sonnentage mindestens drei Liter Flüssigkeit (kein Alkohol!). Vor allem Sonnenanbeter sind durch Austrocknung gefährdet. Wer in der Hitze ein Sonnenbad nimmt oder sich körperlich hart anstrengt und dabei nicht genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, bei dem tritt als ein Anzeichen einer Austrocknung Übelkeit auf. Man sollte nicht bis zu den ersten Anzeichen der Austrocknung warten, sondern sich dem Klima anpassen und lernen, dass der Körper im Sommer mehr Flüssigkeit benötigt. Im Urlaub darf folgendes in der Reiseapotheke nicht fehlen: Schmerzmittel, Fieber senkende Medikamente, Nasentropfen sowie ein Mittel gegen Durchfall. Frauen erkranken aufgrund ihrer anatomischen Gegebenheiten häufiger an einer Blasenentzündung als Männer. Bei anfälligen Patienten sollte auch ein entsprechendes Mittel dagegen nicht fehlen. Außerdem müssen Sie Ihre Medikamente, die Sie täglich einzunehmen haben, auch mitnehmen.