medhost.de

Ernährung im Sommer und die Gefahren der Allergie

In der größten Bruthitze im Sommer kommt es oft vor, dass man kein Wasser mehr sehen bzw. trinken kann. Bei der Hitze sind jedoch manche Obstsorten gekühlt hervorragende Durstlöscher. Aber man sollte vorsichtig sein bei der Auswahl der Früchte: wer eine Überempfindlichkeit gegen manche Obstsorten hat, kann schnell unangenehme Erfahrungen sammeln.

In der Sommerzeit muss man sich auf viele unerwartete Ereignisse gefasst machen. Diese kommen natürlich immer dann vor, wenn man am wenigsten mit ihnen rechnet. Es gibt einige Obstsorten - Sommerzeit ist Erntezeit -, deren Verzehr bei überempfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen können.

Anbei ein paar Tipps der Allergologen für die Ernährung im Sommer:

Pollenallergie und "gefährliche" Obstsorten

Im Sommer leiden viele Leute unter Pollenallergie. Die Symptome des Heuschnupfens wie zum Beispiel Juckreiz an der Nase, Niesattacken, Naselaufen, verstopfte Nase, Juckreiz am Auge, im Rachen- und Gehörbereich, tränende Augen und seltener eine Unempfindlichkeit des Geruchssinnes tragen erheblich zur Verschlechterung der Lebensqualität bei.

Pollenallergiker berichten oft, dass während und nach dem Verzehr einer Wassermelone Symptome des Heuschnupfens auftreten. Sie fühlen sich so, als ob sie gerade in einer Wiese mit blühendem Gras spazieren gehen würden. Außerdem können Allergiker während der Pollenzeit nach dem Verzehr einer Wassermelone Bauchkrämpfe oder Durchfall bekommen.

Einige Allergene (z.B. Pollen) und die mit ihnen zu der gleichen Pflanzenfamilie gehörende bestimmte Nahrungsmittel verfügen über sehr ähnliche Strukturen. Auf Grund dieser Ähnlichkeit kann der menschliche Körper allergisch reagieren, wo immer er auf diesen Eiweißsubstanzen trifft z.B. auf Pollen auf der Nasenschleimhaut oder auf Wassermelonen Allergene im Darmtrakt. Dies kommt vor allem im fortgeschrittenen Stadium der Allergie vor. So etwas wird als Kreuzallergie bezeichnet.

Wegen der Kreuzallergie wird vom Verzehr folgender Lebensmittel dringend abgeraten: Wassermelone, Honigmelone, Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis, Sellerie, Banane, Sonnenblumenkerne, Kamille und Artemisia (besser bekannt als Beifuß, der häufig Getränken beigefügt wird).

Man sollte den Nahrungsmitteln, die eine Kreuzallergie verursachen können, mehr Beachtung schenken. Beim Verzehr dieser Lebensmittel gelangen Allergene in größeren Dosen in den menschlichen Körper als die in der Luft eingeatmeten Allergene. Die Folge ist die Verschlechterung der Pollenallergie.

Man sollte nicht nur rohes Obst meiden, sondern auch Obstprodukte. Auch Kosmetika auf Fruchtbasis können allergische Reaktionen hervorrufen.

Da die Eiweiße im Obst wärmeempfindlich sind, kann die allergisierende Wirkung der Früchte durch eine Wärmebehandlung (Kochen, Backen, Garen usw.) vermindert werden. Dies gilt jedoch nicht für die Erdnüsse sowie andere Nusssorten. Diese sind gesalzen und geröstet ebenfalls so stark allergisierend wie im rohen Zustand. Pollenallergiker müssen auf die saisonbedingte Obst- und Gemüsesorten nicht ganz verzichten. Da die Kreuzallergie nicht bei jedem Patienten die gleichen Symptome hervorruft, können Allergiker aufgrund ihrer früheren Erfahrungen die Obst- und Gemüsesorten verzehren, welche bei ihnen keine allergischen Reaktionen hervorriefen.

Neben den oben erwähnten Nahrungsmitteln sollte man auch auf Lebensmittel mit einem hohen Histamingehalt oder auf welche, die im Körper Histamine freisetzen können, verzichten. Diese sind zum Beispiel:

Gefährliche Nüsse

Wer keine Nahrungsallergie hat, hat keine Ahnung, wie aufmerksam ein Lebensmittelallergiker die Zutatenliste beim Einkaufen studieren muss.

Auf den Verpackungen müssen theoretisch alle Zutaten aufgeführt werden. Trotzdem gibt es Bezeichnungen, bei denen nicht jeder weiß, in welchen Lebensmitteln sie vorkommen. Bei der Bezeichnung Casein ist nicht allen bekannt, dass es sich um einen Eiweißbestandteil der Milch handelt. Während des Herstellungsprozesses können solche Bestandteile - auch wenn in sehr geringen Mengen - in die Lebensmittel gelangen, die Casein eigentlich nicht als Zutat haben sollten.

Eine dieser Zutaten sind Nüsse. Fast jeder kennt inzwischen die Aufschrift: "kann Spuren von Nüssen enthalten", welche auf immer mehr Verpackungen auftaucht. Diese Vorsicht der Hersteller ist auch deswegen sehr wichtig, weil oft auf der gleichen Produktionsanlage oder in deren Nähe Schokolade mit und ohne Nüsse hergestellt werden. Untersuchungen bewiesen, dass in einer Tafel Schokolade, die eigentlich keine Nüsse enthalten soll, 100 Mikrogramm Eiweiße, welche aus den Nüssen stammte, nachgewiesen wurde. Bereits diese Menge kann eine allergische Reaktion auslösen.

Die Menge, die allergischen Reaktionen auslöst ist jedoch individuell unterschiedlich. Aber es ist wichtig zu wissen, dass Allergene, welche sich in den Erdnüssen befinden, bereits in sehr winzigen, Milligramm-Mengen lebensgefährlich sein können.

Eine weitere wichtige Information ist, dass Allergiker, die auf Erdnüsse mit Überempfindlichkeit reagieren, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gegen Wallnüsse allergisch sind. Daher sollte man bei der Auswahl der zu verzehrenden Lebensmittel sehr vorsichtig sein.

Meeresfrüchte können auch allergische Reaktionen hervorrufen

Im Urlaub am Meer probiert man für gewöhnlich die lokale Speisekarte, mit speziellen Fischarten oder Meeresfrüchten aus. Aber auch in Deutschland ist die Auswahl an Meerestieren mittlerweile ziemlich groß. Fische und Meeresfrüchte, vor allem die Sorten Hering, Sardelle, Sardine, Thunfisch, Hai, Sprotte, Schnecke, Muschel und Kaviar enthalten in höheren Mengen Histamine. Diese Eigenschaft kann man am brennenden Nachgeschmack im Mund oder auf der Zunge erkennen. Ein Teil der unter schweren Atemwegsallergien leidenden Patienten können keine Muscheln ohne schwere allergische Symptome verzehren.